Natürliche Selbstreinigungskräfte im Naturpool
Wasser ist nicht gleich Wasser
Da glaubt man, Wasser ist gleich Wasser und dazwischen gibt es nichts. Stimmt! Darüber gibt es nichts zu diskutieren. Reinstes Wasser oder auch H2O ist durchsichtig, geruchlos, hat keinen Geschmack, besitzt keine Spurenelemente usw. Die Natur aber ist kein steriler Raum, daher ist das Wasser praktisch mal mehr, mal weniger verunreinigt, meist aber in kaum messbaren Konzentrationen. Anders das Badewasser, dieses ist vielen Einflüssen ausgesetzt. Sich vor dem Sprung ins Wasser zu duschen, oder mit Kleinkindern regelmäßig auf die Toilette zu gehen und gar nicht erst mit einer Durchfallerkrankung ins Badewasser einzutauchen, sind unerlässliche Hygieneregeln für eine jede Art von Schwimmbad.
Reinhaltung von Swimmingpools versus Naturpools
Die Pflege und damit die Vermeidung von Algenwachstum im konventionellen Swimmingpoolwasser erfolgt meist mit dem Einsatz von Chlormittel. Chlor reagiert auf stickstoffhaltige Verbindungen, die zwangsläufig von Badenden in das Wasser eingetragen werden. Nicht alle Menschen vertragen chemische Desinfektionsmittel. Sind die Chlorkonzentrationen zu niedrig, entsteht ein unangenehmer Geruch und kann zu Reizungen der Haut, Augen und Schleimhäute führen. Eine erhöhte Chlorgaskonzentration kann wiederum die Lungen schädigen. Algen können außerdem chlorresistent werden, besonders in Freibecken. Das führt zu weiteren Einsätzen von Präparaten, um dem Algenwachstum entgegenzuwirken.
Das Wasser im Naturpool ist absolut natürlich und auch die Reinhaltung funktioniert ohne die Beigabe chemischer Substanzen. Natürliches Wasser ist aber nur bedingt, je nach Umwelteinflüsse, auch tatsächlich reinstes Wasser. Diesem Problem steht auch die freie Natur gegenüber. Die Natur hat sich aber im Laufe der Evolution an die Veränderungen der Umwelt angepasst, indem es einen natürlichen Selbstreinigungsprozess zur Erhaltung des biologischen Gleichgewichtes entwickelte. Damit bleibt das Wasser in einem halbwegs gesunden Ökosystem in einer für den Menschen unbedenklichen Konzentration erhalten. Diese wundervolle Eigenschaft haben sich Naturpoolbauer zu Nutze gemacht und Naturpoolfilter entwickelt, die es dem Ökosystem gleich machen.
Natürliche Mikrobiologie im Naturpool
Das Wasser in freier Natur bedient sich bei der Selbstreinigung mikroskopisch kleiner Organismen, die in Summe den Biofilm bilden. Man kennt den Biofilm als einen dünnen Schleimfilm, der sich im Wasser an Oberflächen anheftet. Einträge in das Wasser wie Blätter, Erde oder menschliche Substanzen sind im Wasser Nahrung für Bakterien, Pilze oder Algen. Der Biofilm sammelt die freigesetzten Nährstoffe ein und sorgt damit nicht nur für ein glasklares Wasser, sondern auch für ein ausgewogenes ökologisches Gleichgewicht im Wasser.
Ein Naturpoolfilter, der einem zertifizierten Standard entspricht, arbeitet nach demselben Prinzip. Das Filtersystem ist in der Regel so konzipiert, dass in den Filtern viele kleine Flächen für die Ansiedelung des Biofilms zur Verfügung stehen. Installierte Pumpen sorgen für eine kontinuierliche Umwälzung des Wassers über die Filter. Die Umwälzung bewirkt einerseits die Abtragung organischer Einträge auf dem Oberflächenwasser in den Skimmerbereich und andererseits den Abbau bereits freigesetzter Nährstoffe im Filtersystem durch die angesiedelte Mikrobiologie.
Ein kleiner Teil des Biofilms kann sich auch an den Oberflächen im Schwimmbecken ablegen und die Filter bei der Wasserreinigung unterstützen. Da aber rund 95% der Wasserreinigung im Filtersystem stattfindet, ist der Biofilm an den Beckenwänden entbehrlich. Empfindet man den Biofilm als störend, kann man ihn bedenkenlos mit einfachen Hilfsmitteln wie zum Beispiel einem Poolroboter von Zeit zu Zeit entfernen. Für die restlichen 5% Reinigung sollten je nach Umwelteinflüssen regelmäßig Kescher, Reinigungsschwämme oder sonstige Poolreinigungsutensilien eingesetzt werden.
Mit dem ständigen Abbau der Nährstoffe wächst die Biologie in den Filtern kontinuierlich heran. Damit wieder neuer Platz für Wachstum geschaffen wird, empfehlen wir unseren Naturpoolbesitzern zweimal jährlich die Biologie im Filtersystem zu ernten. Das geschieht in Form einer Filterspülung. Diese Pflegemaßnahme kann selbst vorgenommen werden, oder wird bei einem Timberra Naturpool auch gerne auf Wunsch per Wartungsvertrag übernommen.